Ein Gewächshaus ohne Pflanztisch aus Holz oder Metall für den Garten, ist wie eine Schreinerei ohne Hobelbank.
Jeder, der ein Gewächshaus sein Eigen nennt, hat natürlich den Wunsch, Pflanzen seiner Wahl von der Aussaat bis zur Ernte oder Ausgliederung in das Freiland, die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen.
Es heißt zwar, dass ein schlechter Handwerker zuerst auf das Werkzeug schimpft, aber eine Grundausstattung an zweckmäßigem Werkzeug und einer ebensolchen Einrichtung ermöglichen ein leichteres und dadurch besseres Arbeiten.
Das Gleiche gilt natürlich auch für den Gartenfreund und Hobbygärtner.
Zu einer vernünftigen Gewächshauseinrichtung gehört ein Pflanztisch, ob er nun aus Holz oder Metall ist. Mit den richtigen Eigenschaften macht das Gärtnern noch mehr Spaß und schohnt den Rücken.
Überblick
Pflanztisch für den eigenen Garten selber bauen
Da stellt sich die Frage: Was ist das Besondere an einem Pflanztisch? Reicht da nicht ein einfacher Tisch? Auf diese Frage gibt es nur ein klares nein als Antwort!
Da an dem Pflanztisch im Gewächshaus stehend gearbeitet wird, ist eine entsprechende Höhe der Arbeitsplatte erforderlich. Wer seinen Rücken nicht über Gebühr strapazieren möchte, wird sich für einen Pflanztisch im Gewächshaus entscheiden.
Durch seine durchschnittliche Arbeitshöhe von Fünfundachtzig bis Neunzig Zentimetern ist er deutlich höher als ein üblicher Tisch, und somit ist das Arbeiten für den Rücken angenehmer.
Bei allen unterschiedlichen Pflanztischen ist die durchschnittliche Arbeitshöhe gleich.
Garten Pflanztisch mit Schubladen für Hochbeet
In der Bauart und der daraus resultierenden optischen Erscheinung sind aber der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Wer sich für den Kauf eines fertigen Pflanztisches entscheidet, hat in der Regel wohl überlegte Vorstellungen von den Anforderungen, welche an seinen Tisch gestellt werden.
Nicht nut bei einem Gewächshaus kann so ein gut durchdachter Tisch helfen. Sobald dieser zusätzliche Rollen hat, kann er immer passend zum jeweiligen Hochbeetkasten gefahren werden und dort beim Gärtnern helfen.
Bei vielen hat sich eine Rückwand, bis zu einer Höhe von Einmeterundfünfzig, als zweckmäßig erwiesen. An dieser können Werkzeuge und Verbrauchsmaterial griffbereit platziert werden. Ideal ist es, wenn sich unter der Arbeitsplatte einige Schubladen befinden, um Kleinmaterial unterzubringen. Eine breite Abschussleiste oben auf der Rückwand kann ggf. als Ablage genutzt werden.
Eine zusätzliche Fläche unter der Arbeitsplatte ermöglicht das Abstellen schon gepflanzter Setzlinge oder umgetopfter Pflanzen. An seitlich angebrachten Leisten mit Harken besteht die Möglichkeit, Reinigungswerkzeug platzieren zu können.
Pflanztisch aus Holz oder Metall
Vor dem Kauf muss eine Entscheidung für Material und Bauart getroffen werden. Dabei sind einige Dinge zu beachten.
Bei den verschiedenen Pflanztischarten gilt es zu unterscheiden nach
- Material
- Bauart
- Größe
Die Auswahl der Materialien ist nicht sehr groß. Da bieten sich nur Metall, Holz oder Kunststoff an. Bei den Metallen sind Stahl- oder Aluminiumelemente als Material geeignet, die vor Ort zusammen gefügt werden können.
Bei den Holzarten für Pflanztischen finden wir Lärche-, Zedern-, Kiefern-, so wie Akazienholz in der Herstellung. Natürlich werden für Pflanztische im Gewächshaus auch Kombinationen aus Metall und Holz hergestellt.
Es werden aber auch Pflanztische aus Polyethylen-Kunststoff angeboten. Diese haben aber mehr den optischen Charakter eines Regals und sind somit nicht sehr zweckmäßig.
Bauarten und Modelle im Gewächshaus
Die Bauarten lassen sich zunächst in klappbare, steckbare und fest verschraubte Modelle unterscheiden.
Es werden häufig anstelle der Arbeitsplatten auch nebeneinander liegende Leisten verwendet.
Sie lassen sich zwar scheinbar leicht reinigen, aber Erde wird sich unter dem Pflanztisch wiederfinden.
Da in den Gewächshäusern eine erhöhte Luftfeuchtigkeit herrscht, muss das Material eines Pflanztisches, falls es Holz ist, gut mit einem wasserbeständigen Anstrich versiegelt worden sein. Ein guter Schutz der Arbeitsplatte ist ein verzinktes, abnehmbares Blech.
Ein Aluminiumblech eignet sich aber ebenso. Wenn das Blech an drei Seiten nach oben abgewinkelt ist, hat die Arbeitsplatte einen idealen Erdkrümel-Stop. Um die Vorderkante der Arbeitsplatte zu schützen, muss die Metallplatte an der vierten Seite nach unten abgewinkelt werden.
Bei Pflanztischen mit Seitenwänden und Flügeltüren muss daran gedacht werden, dass beim öffnen der Türen, die notwendige, größere Stellfläche vorhanden ist.
Da die klappbaren Pflanztische schnell auf- und wieder abgebaut sind, werden sie gerne von Gewächshausbesitzern genommen, deren Freifläche im Pflanzengewächshaus begrenzt ist, oder je nach Bepflanzung, häufigen Veränderungen unterliegt.
Grundsätzlich gilt für alle Pflanztische aus Holz: Zum Schutz vor Nässe auf dem Boden müssen die Beine durch kurze Kunststoffkappen geschützt werden.
Die Größe eines Pflanztisches hängt auch wesentlich von dem zur Verfügung stehenden Platzangebot ab. Das Arbeiten macht niemandem Spaß, wenn er oder sie bei jeder Drehung Angst haben muss, Dinge zu beschädigen oder über etwas zu stolpern. Auch an Pflanztischen in Gewächshäusern muss die Arbeitsplatz-Sicherheit Beachtung finden.
Einen Bausatz kaufen oder selbst bauen?
Wer für sein Gewächshaus ein Unikat selber bauen möchte, wird etwas handwerkliches Geschick benötigen. Wem aber das notwendige Werkzeug nicht zur Verfügung steht, kommt da schnell an seine Grenzen.
Es werden in den meisten Baumärkten zwar die hölzernen Einzelteile nach den angegebenen Maßen zugeschnitten, aber verschrauben oder verleimen und lackieren müssen die Gartenfreunde sie dann immer noch. Die Materialstärke muss so dimensioniert sein, dass es größeren Belastungen standhält.
Im Internet werden unterschiedliche Bauanleitungen angeboten. Durch kleine Veränderungen lässt sich leicht ein Unikat planen und herstellen.
Ist Ihre Entscheidung für einem Pflanztisch aus Metall gefallen, gestalten sich Aufwand und Preis gegebenenfalls um einiges schwieriger und höher.
Ein kompletter Bausatz bietet da eine preiswerte Alternative, zumal das Holz von den meisten Anbietern schon lackiert ist. Die im Handel angebotenen Modelle verfügen über eine Vielzahl von Unterschieden. Dadurch wird einem Pflanztischkäufer die Entscheidung aber nicht unbedingt leichter gemacht. Denn wer die Wahl hat, hat die Qual.
Anders herum wird der Kunde oder die Kundin in der Angebotsmenge eher ein ansprechendes Modell, mit der passenden Arbeitsfläche für sich, finden.
Tisch als Gartenhelfer beim Anpflanzen
Einer großen Beliebtheit erfreuen sich in den letzten Jahren Gurken im Gewächshaus.
Bei der Pflanzung von Gurken spielt es keine Rolle, ob es sich um Salat- oder Einlegegurken handelt, in der Anfangsphase kommen die Pflanztische zum Einsatz. Auf der Arbeitsplatte werden die Vorzucht-Töpfchen mit der Erde befüllt.
Einige Samen werden etwa Drei Zentimeter tief unter die Erde gelegt. Wenn auf der unteren Tischablage Platz ist, könnte dieser zur Lagerung der Vorzucht-Töpfchen bis zum Pikieren genutzt werden.
Idealerweise werden die Töpfchen tablettweise auf die Ablage unter der Arbeitsplatte gestellt. Das erleichtert ein späteres Hochnehmen zum Pikieren. Für eine gleichbleibende Raumtemperatur von 20°C und ausreichender Luftfeuchtigkeit muss gesorgt sein.
Pikieren in angenehmer Arbeitshöhe
Wenn dann die ersten Triebe sichtbar sind, empfiehlt es sich, schwächere Triebe zu entfernen, um dem stärksten ein optimales Wachstum zu ermöglichen. Zur Unterstützung noch etwas Erde an den Keimling, um ihm dadurch eine stärkere Bildung seiner Wurzel zu ermöglichen.
Ein Tipp von erfahrenen Gurkenpflanzern: Nach dem Pikieren freuen sich die kleinen Pflanzen, wenn sie etwas angefeuchtet werden.
Weiterhin muss dafür gesorgt sein, dass der Raum zugluftfrei ist und keine direkte Sonneneinstrahlung besteht. Das Auspflanzen geschieht, nachdem sich die ersten Blätter ausgebildet haben.
Ist die Pflanzerde mit Kompost, als Nährstofflieferant, versetzt, wird einer gelungenen Anpflanzung nichts entgegen stehen.
Zu beachten sind noch die Mindestabstände voneinander. Vierzig Zentimeter werden allgemein als angemessen bezeichnet. Werden mehrere Reihen gepflanzt, ist ein Reihenabstand von einem Meter erforderlich.
Ein metallisches Gitter oder Maschendraht, als Wachstumshilfe und zur Gewichtsentlastung wird sich positiv auswirken.
Die Nähe von Tomaten, Kohl oder Radieschen wird von den Gurken nicht gut vertragen. Im Gegensatz zu Erbsen und Salatpflanzen. Eine nachbarschaftliche Dill-Anpflanzung wird eine wachstumsfördernde Wirkung auf Gurken nachgesagt.
Trotz der höheren Luftfeuchtigkeit ist es wichtig, die Gurkenpflanze in den Sommermonaten regelmäßig zu gießen. Idealerweise wird dazu handwarmes, abgestandenes Regenwasser benutzt. Aber Achtung: Staunässe muss vermieden werden!
Gurken sind sogenannte Starkzehrer und benötigen einen humusreichen, also einen an Nährstoffen reichen Boden. Sandiger oder schweren Boden ist absolut ungeeignet.
Gurkenpflanzen reagieren auf Salze ausgesprochen empfindlich und dürfen nicht mit Mineraldünger gedüngt werden. Kompost oder besser Stallmist sind die optimalen Wachstumsförderer.
Um eine reichere Ernte zu erreichen, sind die seitlichen Triebe auf bis zu Sieben Blütenstände zu kürzen. Dadurch wird das Wachsen weiterer Triebe angeregt. Das wiederum schlägt sich in einer besseren Ernte nieder. Geerntet werden können die Gurken, wenn die gesamte Schale grün ist und sich glatt anfühlt.
Die Erntezeit kann unter Umständen schon im Juli beginnen. Wer seine Gurken dann jung erntet, regt die Pflanzen zur Bildung weiterer Früchte an. Dadurch erhöht sich ebenfalls der Ertrag. Aber nicht nur die Menge einer Ernte wird dem privaten Gärtner wichtig sein. Ein Gewächshausprofi möchte natürlich auch eine optimale Qualität der Erzeugnisse erreichen.
Wenn der Boden nach der Ernte nicht gewechselt oder zumindest in großen Teilen erneuert wird, macht es wenig Sinn, an gleicher Stelle erneut Gurkenpflanzen zu setzen.
Damit der Boden sich vernünftig erholen kann, müssen in nächsten drei bis vier Jahren andere Pflanzen dort eingesetzt werden. Erst dann bietet der Boden wieder für Gurken die optimalen Bedingungen.
Fazit
Wenn die Pflanzzeit gekommen ist, heißt es: Wieder im Gewächshaus aktiv zu werden.
Der Pflanztisch wird dem Gartenliebhaber wiederholt eine wertvolle Arbeitserleichterung sein.
Ob Blumen, Gemüse- oder Salatpflanzen, alle finden sich in ihrem Saat- oder Kinderstadium zunächst auf der Arbeitsplatte wieder.
Dabei spielt es zunächst keine Rolle, um welche Pflanze es sich handelt, der Pflanztisch wird bei allen Arbeiten seine Existenzberechtigung unter Beweis stellen.